Liebhaberinteressen überschatten Rettungsmaßnahmen
In Europa ist davon auszugehen, daß keine artenreinen, der Wildform
entsprechenden Kapuzenzeisige mehr übrig sind. Die wenigen
möglicherweise noch anzutreffenden Individuen müßten durch kosten-
und zeitintensive DNA-Analysen aufgespürt werden, wofür die Züchter
nicht zu gewinnen sind. Ein europäisches Erhaltungszuchtprogramm ist aus
diesen Gründen derzeit nicht möglich. Ein kleiner
Hoffnungsschimmer zeichnete sich diesbezüglich in den Vereinigten
Staaten ab. Dort hatten sich einige Züchter zu einem solchen
Zuchtprogramm zusammengeschlossen. Das Erhaltungszuchtprogramm wurde
inzwsichen jedoch wieder aufgegeben.
In Venezuela wurden die Restpopulationen unter strengen Schutz gestellt Zumindest auf dem Papier sieht das gut aus, in der Praxis geht die Zerstörung des Lebensraumes für den Feuerzeisig munter weiter.
Und in Guyana? Das dort neuentdeckte Vorkommen befindet sich auf dem Gelände einer riesigen Rinder-Ranch. Deren Management steht dem Schutz des Feuerzeisigs zwar sehr positiv gegenüber, kann aber die Aktionen der dort illegal tätigen Vogelfänger bislang nicht unterbinden. Dies wiederum wäre ohnehin Aufgabe staatlicher Einrichtungen, die es aber nciht zu geben scheint, obwohl auch in Guyana der Feuerzeisig unter strengen Schutz gestellt und die Süd Rupununi Conservation Society (SRCS) als Lead-Agentur mit der Durchsetzung beauftragt wurde.
Insgesamt bleibt der Feuerzeisigschutz nach Erkenntnissen von BirdLife International eine Aufgabe mit ungewißem Ausgang, da es seit langem an konkreteren Bestandszahlen wegen unterlassener Beobachtung fehlt. Dringend benötigt würde auch ein Managementplan zum Schutz des Feuerzeisigs insbesondere in Guyana und eine Stärkung der allgemeine Erkenntnis, das die noch bestehenden Vorkommen in Venezuela durch zielgerichtete Landschaftsmaßnahmen untereinander vernetzt werden müssen, um die genetische Variabilität wieder zu erreichen. Und immer wieder der Aufruf von BirdLife International zur internationalen Zusammenarbeit in einem gut koordinierten Erhaltungszucht-Programm.
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